Berlin – In allen 15 Pflichtspielen der Saison trug Niklas Stark das Trikot mit der Fahne auf der Brust. Lediglich neun Minuten verpasste der deutsche Nationalspieler in den vergangenen Monaten – nach seiner Auswechslung in Bremen am 1. Spieltag. Das unterstreicht: Der Vize-Kapitän genießt bei Trainer Bruno Labbadia einen hohen Stellenwert. Dabei spielt es keine Rolle ob im defensiven Mittelfeld, in der laufenden Runde vermehrt seine Position, oder in der Abwehrmitte wie zuletzt gegen Schalke 04. "Niklas hat auf der Sechs sehr geholfen, diese Position tut einem Innenverteidiger auch mal gut", sagte der Coach und fand lobende Worte für seinen Schützling. "Er übernimmt Verantwortung und dirigiert auf dem Platz." Herthas Nummer 5 selbst weiß, dass eine gewisse Flexibilität nicht schadet. "Vielseitigkeit hilft sicher und wie heißt es so schön? Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt und ich der Mannschaft helfen kann", so der 25-Jährige. Im Interview mit herthabsc.de spricht der gebürtige Franke über Konstanz, Abstimmung und natürlich das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld am Sonntag (10.01.21, 18:00 Uhr).
herthabsc.de: Nik, laut Knigge sind Neujahrsgrüße bis Mitte Januar völlig in Ordnung: Daher wünschen wir dir zunächst noch ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr. Wie hast du die kurze Winterpause verbracht?
Stark: Vielen Dank, die Grüße gebe ich so zurück – auch an unsere Fans. Es tat gut, ein paar Tage abzuschalten und nicht an Fußball zu denken. Weihnachten habe im - wie so viele - im allerkleinsten Familienkreis gefeiert. Natürlich war es ein bisschen ungewohnt, rund um Silvester zu trainieren und zu spielen, aber wir stecken eben nach wie vor in einer besonderen Situation. Für uns waren die Ergebnisse vor Weihnachten frustrierend, vielleicht war es gerade deshalb gut, dass wir den jüngsten Eindruck ein wenig korrigieren konnten.
herthabsc.de: Das klare 3:0 gegen Schalke 04 zum Jahresauftakt war ein Brustlöser für alle, die es mit den Blau-Weißen halten. Vor allem in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft gezeigt, wie es laufen kann. Wie erklärst du dir die Schwankungen in eurer bisherigen Saison?
Stark: Das ist eine Frage, mit der wir uns schon in den vergangenen Monaten intensiv auseinandergesetzt haben. Wir müssen konstanter werden, beständiger unsere Leistung abrufen und immer das Maximale herausholen. Daran arbeiten wir hart. Aber wir brauchen auch ein bisschen Geduld, schließlich bauen wir gerade eine neue Mannschaft auf. Es gab Rückschläge, ganz klar, aber von denen dürfen wir uns nicht aus der Bahn werfen lassen. Wenn uns das gelingt, haben wir eine gute Qualität in unserem Kader, das haben wir im vergangenen Jahr immer wieder bestätigt. Wir haben aber auch gesehen, dass wir Probleme bekommen, wenn wir nachlassen. Exemplarisch dafür steht das Spiel gegen Dortmund mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.
herthabsc.de: Ganz konkret nachgefragt: Wie ordnest du die Partie gegen die Gelsenkirchener ein?
Stark: Wir sind mit zunehmender Spieldauer immer besser reingekommen, hatten nicht nur mehr Ballbesitz, sondern auch einige Chancen. Die Führung hat uns zusätzlich Sicherheit gegeben. Das schnelle 2:0 nach der Pause war ein Schlüsselmoment, danach haben wir immer freier aufgespielt. Der klare Sieg war am Ende hochverdient. Die drei Punkte waren sehr wichtig, aber wir sind nicht naiv: Wir wissen diese Begegnung richtig einzuschätzen. Wir müssen nachlegen, um mehr Abstand nach unten zu bekommen.