Berlin – Laut Duden ist eine Führungspersönlichkeit jemand, der besonders befähigt ist, eine Führungsrolle auszuüben oder als Entscheidungsträger oder Wortführer einsteht. Bei unseren Herthanern bekleidet zweifelsohne Niklas Stark solch eine verantwortungsvolle Position. Der 25-Jährige, der seit Sommer 2015 für unseren Hauptstadtclub aktiv ist und bisher 157 Partien in allen Wettbewerben bestritt, ist in der aktuellen Saison gefragter denn je. Vor allem nach dem Ausfall von Spielführer Dedryck Boyata seit Ende vergangenem Dezember schlüpfte der deutsche Nationalspieler in seiner Rolle als Vize-Kapitän wieder in die vorderste Verantwortungsposition unserer Blau-Weißen. So trägt der Innenverteidiger, der in dieser Saison auch im Mittelfeld agierte, seit dem Schalke-Spiel ununterbrochen die Binde um seinen Oberarm. Ein weiterer Ausdruck von Starks Bedeutung für unsere 'Alte Dame': Mit lediglich neun verpassten und insgesamt 1.971 von möglichen 1.980 absolvierten Einsatzminuten ist der Rechtsfuß Herthas Vielspieler Nummer 1.
Dabei geht es dem Defensivakteur weniger um persönliche Statistiken, sondern vielmehr um das gesamte Team. "Jeder kann die Tabelle lesen und weiß, dass es um Punkte geht. Wir alle haben gemeinsam den Willen, um uns aus dieser Situation zu befreien und da unten rauszukommen", sagte Stark in einer virtuellen Medienrunde am Mittwoch (17.02.21) vor dem anstehenden Heimspiel gegen RasenBallsport Leipzig. Alle Aussagen des 1,90 Meter großen Abwehrspielers hält herthabsc.de im Wortlaut fest.
Niklas Stark über...
...seine persönliche Einsatzstatistik: Besonders wichtig sind diese Statistiken für mich nicht, von ihnen zu hören, finde ich aber schon angenehm. Dennoch hätte ich lieber ein paar Punkte mehr auf dem Konto, dafür hätte ich auch die eine oder andere Minute weniger gespielt. Aber natürlich freut es mich, dass ich bisher zu so vielen Einsätzen gekommen bin.
…seine persönliche Weiterentwicklung als Sechser: Ich habe zuletzt wieder in der Innenverteidigung gespielt. Auf dieser Position sehe ich mich auch erstmal für die nächsten Aufgaben. Was das Trainerteam dann langfristig mit mir vorhat, ist abzuwarten. Ich spiele da, wo nach Meinung der Trainer die beste Chance auf den Sieg besteht. Dafür werde ich alles reinhauen – egal ob in der Innenverteidigung oder im zentralen Mittelfeld. Dennoch waren die Partien auf dieser Position wichtige Erfahrungen für mich. In Bezug auf die Räume und die Zuspiele ist es mal nicht schlecht, eine Position nach vorne zu rücken, um auch den richtigen Blickwinkel zu bekommen.
…fehlende Erfolgserlebnisse nach Standardsituationen: In den vergangenen Spielen haben wir es defensiv bei Standards nicht schlecht gemacht, auch wenn wir in Stuttgart ein blödes Gegentor nach einem ruhenden Ball bekommen haben. In der Situation hat uns der VfB mit einem kleinen Trick etwas gelockt, das hätten wir besser verteidigen müssen. Dennoch haben wir uns zuletzt bei Standards gegen uns stabilisiert. Insgesamt haben wir in dieser Saison aber zu viele Treffer nach ruhendem Ball kassiert. Da müssen wir ganz klar an uns arbeiten. Defensiv wie offensiv müssen wir in solchen Situationen wuchtiger und entschlossener in den Ball gehen. Wir müssen uns alle im Team ankreiden, dass wir in dieser Spielzeit zu wenig Tore nach Standards erzielt haben.
…Trainer Pál Dárdai: Pál ist Pál. Ihr (die zugeschalteten Medienschaffenden, Anm. d. Red.) kennt ihn, wir kennen ihn (lacht). Pál hat sich nicht viel verändert. Er ist Fußballer durch und durch und weiß, wie es uns geht und was wir brauchen. Dem Trainer ist bewusst, worauf es ankommt. Er sieht uns und erkennt, was genau in unseren Köpfen vorgeht. An diesen Dingen arbeiten wir täglich im Training.